Zeugnis davon geben auch die Steine am Friedhof der wunderschönen mittelalterlichen Burgstadt, die fast alle deutsche Namen tragen. Praktisch alle Deutschsprachigen sind wieder verschwunden. Geblieben ist von dem Jahrhunderte dauernden Gastspiel das beeindruckende kulturhistorische Erbe, und die Gewißheit, daß dieses Land auch zu Europa gehört, auch wenn es lange Zeit getrennt und isoliert war.
Rostige Zahnräder vor einer verfallenen Fabrik, in der keine Fensterscheibe mehr ganz ist, zeigt die häßliche Fratze der Industrialisierung. Mitten in schönster Landschaft nicht zuende gebaute Kühltürme, deren oberer unfertiger Rand durch Grünzeug "geschmückt" ist, als wollte die Natur ihren Triumph über den Wahnsinn damit mitteilen. Der Verfall und die Häßlichkeit der Industrieruinen spricht Bände über die Geschichte der (Wirtschafts-)Politik Rumäniens der letzten Jahrzehnte.
Die häßliche Stadt mit ihren riesigen Plattenbauten, zeigt den Irrsinn der hier herrschte. Der Fluß der Stadt ist in eine vollständig geschlossene Betonwanne gesperrt. Davor steht ein Chor der hübsche Volkslieder singt. Größenwahnsinnige Betonundinger stehen hier alten hübschen Häusern gegebenüber. Die Kontraste könnten schärfer nicht sein.